Freitag, 5. Oktober 2012

Im Wasserland - Zhujiajiao und Qingpu



 „Das sogenannte Wasserland im Westen Shanghais ist ein riesiges sumpfiges Tiefland, das durch Tausende von Kanälen und unzähligen Seen charakterisiert ist.“

 Heute sind Sabine, Alex und ich nach Zhujiajiao und Qingpu gefahren. Nike und Titus sind nicht mitgekommen, da es Titus nicht gut ging.  Da ja noch Ferien sind, sind wir nicht zu den bekanntesten Touristenattraktionen gefahren, sondern haben uns zwei kleine, nicht ganz so bekannte Orte ausgesucht. Das war gut so.   Rechts und links säumten ausgedehnte Felder die Highways, unterbrochen von unzähligen Wasserläufen, an denen die erbärmlichsten Hütten standen, die, wie man sehen konnte, bewohnt waren. In der Ferne tauchten immer wieder riesige, manchmal bis zu 30-stoeckige Hochaussiedlungen auf. Obwohl alles so erbärmlich aussah, kann ich doch gut verstehen, dass  die Menschen ihre Felder nicht verlassen wollen um im 30. Stock einer  solchen Mietskaserne in einer kleinen Wohnung ihr Leben zu fristen.  Die Gegensätze sind enorm und unbeschreiblich.
Zuerst sind wir nach Zhujiajiao gefahren. „Zhujiajiao, kurz hinter Qingpu, ist ein Dorf wie ein Bilderbuch. Ein Filmteam, das  Zhujiajiao 1996 >entdeckte<, fand ideale Bedingungen vor, um das alte Shanghai nachzustellen. Neben seinen alten Häusern an kanalgesäumten Gassen ist besonders die Brücke zur Freilassung, bekannt,“ die, als die größte steinerne Brücke Shanghais gilt, was sicher interpretierungsbedürftig ist. „Ihren Namen verdankt die Brücke dem Umstand, dass man hier gefangene, aber nicht benötigte Fische wieder aussetzte.“
Das  „Dorf“ ist nur ein kleiner Bereich einer  Stadt mit 60,000. Einwohnern. Aber wenn man mitten drin ist, vergisst man alles andere.  Da Xioa Yu sich auch nicht so richtig auskannte, haben wir einen „Schlepper“ gefunden, der uns einen illegalen Parkplatz am Rande des „Dorfes“ besorgt hat. Er wollte, dass wir dafür in einem bestimmten Restaurant essen gingen, was wir aber nicht wollten. Mit 50 Yuan haben wir uns freigekauft. Es war sehr interessant, durch den Ort zu bummeln, auch wenn alles sehr touristisch war, aber gegessen hätten wir hier nichts, schon gar nicht, nachdem wir gesehen hatten, wie die Töpfe gespült wurden. 






Der "blowing candy ma" stellt wie ein Glasblaeser, nur mit dem Mund, Figuren aus Zuckermasse her. Das war sehr beeindruckend und sehr unhygienisch.




Außer einem Bummel durch den Ort haben wir noch den Yuanjin Buddhist Temple besucht.  Die Tempel sind immer wieder interessant, auch  wenn sowohl Sabine als auch ich sagen würden, der Jadebuddha Tempel in Shanghai ist bei Weitem der schönste Tempel.


Anschließend sind wir nach Qingpu  gefahren,  um uns den Garten des Mäandernden Flusses anzusehen.  Qingpu liegt am Lake Dianshan,  der Quelle des Huangpu, an dem Shanghai liegt.  Es hat knapp über eine Million Einwohner und  ist, für chinesische Verhältnisse,  also eine ziemlich kleine Stadt. Da wir uns inzwischen daran gewöhnt haben über riesige Highways  in gesichtslose Städte zu fahren, waren wir froh, als Xioa Yu  am Ziel angekommen war. „Wichtigste Sehenswürdigkeit Qingpus ist der Garten des Mäandrierenden Flusses am Daying-Fluss  im Zentrum der Stadt. Angelegt wurde er 1745, also in der Quing-Zeit. Da er mitten im Wasserland liegt, bildet Wasser sein Hauptgestaltungsmerkmal. Wer zuvor in Shanghai den verwinkelten Yu-Garten besucht hat, wird bemerken, dass man hier eher den Eindruck einer weiten und offenen Landschaft vermittel n wollte... Das Zentrum des Gartens beherrschen drei Gebäude: Die Halle der konzentrierten Harmonie, die Halle des Erwachens und die Halle der Blumengöttin.“  Die Namen,  die die Chinesen ihren Orten gegeben haben, sind wirklich faszinierend.
Der Garten war eine Oase der Ruhe und der schönen Ausblicke. Die Pavillons waren mit alten Männern bevölkert, die still dasaßen und meditierten, sich unterhielten oder Karten, Go oder... spielten. 






Alex unter einem Pomelo-Baum.





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