„Das sogenannte
Wasserland im Westen Shanghais ist ein riesiges sumpfiges Tiefland, das durch
Tausende von Kanälen und unzähligen Seen charakterisiert ist.“
Heute sind Sabine, Alex und ich nach Zhujiajiao und Qingpu gefahren. Nike und Titus sind nicht mitgekommen, da es Titus
nicht gut ging. Da ja noch Ferien sind,
sind wir nicht zu den bekanntesten Touristenattraktionen gefahren, sondern
haben uns zwei kleine, nicht ganz so bekannte Orte ausgesucht. Das war gut so. Rechts
und links säumten ausgedehnte Felder die Highways, unterbrochen von unzähligen Wasserläufen,
an denen die erbärmlichsten Hütten standen, die, wie man sehen konnte, bewohnt
waren. In der Ferne tauchten immer wieder riesige, manchmal bis zu 30-stoeckige
Hochaussiedlungen auf. Obwohl alles so erbärmlich aussah, kann ich doch gut
verstehen, dass die Menschen ihre Felder
nicht verlassen wollen um im 30. Stock einer
solchen Mietskaserne in einer kleinen Wohnung ihr Leben zu fristen. Die Gegensätze sind enorm und unbeschreiblich.
Zuerst sind wir
nach Zhujiajiao gefahren. „Zhujiajiao,
kurz hinter Qingpu, ist ein Dorf wie ein Bilderbuch. Ein Filmteam, das Zhujiajiao 1996 >entdeckte<, fand
ideale Bedingungen vor, um das alte Shanghai nachzustellen. Neben seinen alten Häusern
an kanalgesäumten Gassen ist besonders die Brücke
zur Freilassung, bekannt,“ die, als die größte steinerne Brücke Shanghais
gilt, was sicher interpretierungsbedürftig ist. „Ihren Namen verdankt die Brücke
dem Umstand, dass man hier gefangene, aber nicht benötigte Fische wieder
aussetzte.“
Das „Dorf“ ist nur ein kleiner Bereich einer Stadt mit 60,000. Einwohnern. Aber wenn man
mitten drin ist, vergisst man alles andere. Da Xioa Yu sich auch nicht so richtig
auskannte, haben wir einen „Schlepper“ gefunden, der uns einen illegalen Parkplatz
am Rande des „Dorfes“ besorgt hat. Er wollte, dass wir dafür in einem
bestimmten Restaurant essen gingen, was wir aber nicht wollten. Mit 50 Yuan
haben wir uns freigekauft. Es war sehr interessant, durch den Ort zu bummeln,
auch wenn alles sehr touristisch war, aber gegessen hätten wir hier nichts,
schon gar nicht, nachdem wir gesehen hatten, wie die Töpfe gespült wurden.
Der "blowing candy ma" stellt wie ein Glasblaeser, nur mit dem Mund, Figuren aus Zuckermasse her. Das war sehr beeindruckend und sehr unhygienisch.
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Außer
einem Bummel durch den Ort haben wir noch den Yuanjin Buddhist Temple besucht. Die Tempel sind immer wieder interessant,
auch wenn sowohl Sabine als auch ich
sagen würden, der Jadebuddha Tempel in Shanghai ist bei Weitem der schönste
Tempel.
Anschließend sind
wir nach Qingpu gefahren,
um uns den Garten des Mäandernden
Flusses anzusehen. Qingpu liegt am
Lake Dianshan, der Quelle
des Huangpu, an dem Shanghai liegt. Es
hat knapp über eine Million Einwohner und ist, für chinesische Verhältnisse, also eine ziemlich kleine Stadt. Da wir uns
inzwischen daran gewöhnt haben über riesige Highways in gesichtslose Städte zu fahren, waren wir
froh, als Xioa Yu am Ziel angekommen
war. „Wichtigste Sehenswürdigkeit Qingpus ist der Garten des Mäandrierenden Flusses am Daying-Fluss im Zentrum der Stadt. Angelegt wurde er 1745,
also in der Quing-Zeit. Da er mitten im Wasserland liegt, bildet Wasser sein Hauptgestaltungsmerkmal.
Wer zuvor in Shanghai den verwinkelten Yu-Garten besucht hat, wird bemerken,
dass man hier eher den Eindruck einer weiten und offenen Landschaft vermittel n
wollte... Das Zentrum des Gartens beherrschen drei Gebäude: Die Halle der konzentrierten Harmonie, die Halle des Erwachens und die Halle der Blumengöttin.“ Die Namen, die die Chinesen ihren Orten gegeben haben,
sind wirklich faszinierend.
Der Garten war eine
Oase der Ruhe und der schönen Ausblicke. Die Pavillons waren mit alten Männern bevölkert,
die still dasaßen und meditierten, sich unterhielten oder Karten, Go oder...
spielten.
Alex unter einem Pomelo-Baum. |
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